Sir Balls Cross – Prolog -00-

Zug um Zug schüttete er sich die Whiskeyflasche in den Rachen, welche nicht nur seine Verbittertheit ausdrückte, sondern auch den Wunsch diesem Leben ein Ende zu bereiten. Veilchen im Gesicht und von Narben überzogen wurde er unsanft aus der Kneipe geschmissen nur um jetzt auf einer Parkbank seinem Suff zu frönen.
Was für ein tragisches Schicksal, wenn man doch bedenkt, dass der Verursacher dieses Streits ein ganz anderer war als er selbst. Die Schläge und die Tritte von Menschen doppelt so groß und in der Überzahl taten ihm weniger weh, als sein verletzter Stolz.
Zittrig packte er sich an den brennenden Rachen, während einige Tropfen des desinfizierenden Nass über seine klaffenden Schnittwunden flossen. Einige Menschen wanderten an dem abscheulichen Anblick vorbei, als hätten sie keine soziale Verantwortung zu tragen und so war es ihm wohl auch recht gewesen.
Niemand sollte ihn in seinem Treiben unterbrechen oder zu Leibe rücken, doch wie es manchmal so kommt, verlaufen die Dinge im Leben anders als vielleicht erhofft. Und so konnte sein verworrener Verstand kaum anders als sich zu fragen, ob er sich eine Alkoholvergiftung zugezogen hatte, als neben ihm ein Einhorn stand.
„Mein Name ist Sir Balls Cross von WestSussex!”, wieherte das weiße Tier mit goldener Mähne und prachtvoll schneckenförmigen Horn. „Ich bin der Schutzpatron der Vollalkoholiker! Und ich rate dir nun ab von deiner Flasche weiter zu nippen, denn dein Promillegehalt im Blut überschreitet alle Grenzen die dir deine Leber auftun vermag.”, seine Augen taksim escort hatten einen Ausdruck von Zuversicht.
Der stolze Säufer schüttelte sich und sprach anschließend: „Nun verehrtes Einhorn, wir alle haben das Recht von Zeit zu Zeit mal über unsere Grenzen hinauszugehen und so auch meine Leber! Also Prooost!” Sir Balls Cross blickte boshaft drein und stampfte mit den Vorderhufen! „Wie kannst du es wagen mir zu widersprechen, mir einem Einhorn?!”
Die Flasche an die Lippen setzend, versuchte er das Tier zu ignorieren, woraufhin es ihm in die Hand biss und die Flasche mit den Zähnen auffing. Jetzt durfte der Trunkenbold mit ansehen, wie ein Pferd sich zwischen ihn und seine Trunksucht stellte. Und dabei war es kein gewöhnliches Pferd, sondern ein Einhorn, welches Zug um Zug das feurige Gesöff in seinen Rachen schüttete.
Nüchternheit überkam den Mann. „Ich hatte sowieso keinen Durst mehr…!”, seine Hand suchte halt auf der Sitzgelegenheit für Menschen mit zu wenig Ungeduld. Als auf einmal das Ungetüm einen gewaltigen Feuerfurz aus seinem Hintern stieß und sich an seinem Anus mit gekonntem Schwung eine Zigarre anzündete.
„So etwas ist schlecht für die Lunge!”, protestierte ein nebenstehender Kobold und riss dem Tier noch bevor es nur einen Atemzug nehmen konnte den Glimmstengel aus der Hand. „Nun vermisse ich meinen Alkohol.”, seufzte der Mann.
„Ich kann dich an einen Ort führen wo du keinen Alkohol mehr benötigen wirst! Die Entzugsklinik, ein Ort voll weißgekleideter Frauen mit großen Brüsten.”, taksim escort bayan er hielt ihm einen Flyer hin. „Nein!”, schimpfte der alkoholisierte Mensch: „Sie können jetzt ihr Einhorn nehmen und davonreiten und dann ihre Moralpredigten woanders halten!”
Keine Chance, in dem Moment hatten ihn schon zwei Polizisten von der Bank gezerrt und auf den Rücksitz ihres Autos verfrachtet. „Isch bin nicht betrunken!”, sagte der Mann der übrigens Karsten hieß mit leicht ironischem Ton zu den Hütern des Gesetzes.
Seine träumenden Augen warfen ein Blick aus dem Fenster und fingen erneut an zu phantasieren. Flauschige Bären mit regenbogenfarbenen Symbolen auf ihren Bäuchen tanzten singend um eine Prostituierte am Straßenrand. „Ringeltanz!”, riefen die Kreaturen ihm lustvoll zu.
Ab diesem Moment wusste er, wenn er aus der Ausnüchterungszelle wieder heraus kommen sollte, würde er sich dem Rotlichtmilieu verschreiben. Diese Eleganz, dieser Charm der Bären war eine Augenweide wie sie nur noch von einer nackten Frauenbrust übertroffen werden konnte. Es hatte keinen logischen Beweggrund, es war ein Gefühl, eine Schnapsidee wenn man so wollte.
Doch an diesem absoluten Tiefpunkt seines Lebens, konnte etwas so verdorbenes und verruchtes wie diese Szenerie in ihm wahre Glücksgefühle erwecken. Der Streifenwagen hielt an und die beiden muskulösen Kerle schliffen den armen Tropf in die Wache. Es folgte ein Foto für die Akte und der Versuch einige persönliche Daten von ihm zu erfahren, bevor er sich schnarchend bis escort taksim zum Morgengrauen in eine einladend wirkende Einzelzelle verfrachten ließ.
Morpheus der Herr des Schlafs umarmte den Verstand des Mannes der sich zum Glück kein bisschen ein gepinkelt hatte. Welcher aber am nächsten Morgen beim noch leicht torkelnden Gang aus dem Präsidium keine Hemmungen kannte seiner Verkaterung entgegenzuwirken indem er seine Blase an einem Gebüsch entleerte.
„Was rein geht, muss irgendwann wohl auch wieder rausgehen, nehm ich an…”, er kratzte seine Hoden und packte die Juwelen wieder in die blaue Jeanshose. Der Hosenstall machte einen zischenden Laut und der erste Impuls nach dieser Nacht war einer, weiter saufen. Doch, als er so an der Fensterscheibe eines Kiosks mit allerlei Spirituosen vorbeiging, fiel ihm sein versoffenes Gesicht auf.
Und so erinnerte er sich an die gestrige Warnung. „Da war ein Einhorn, und ein Kobold…und dann diese Bären…”, er sinnierte über die Situation. Den Schorf von einer seiner Armwunden kratzend, fiel ihm auf wie selbstzerstörerisch sein Benehmen auf andere wirken musste. Vielleicht lag es daran, dass man ihm einen Mädchennamen gegeben hatte, vielleicht war es aber auch nur der schlechte Einfluss in der Kindheit.
Wichtig war aber in diesem Moment, neuen Mut zu schöpfen und eine Veränderung zu erzielen, welcher Art sie auch immer sein mochte. Wie ein Feuer der Hoffnung entflammte nun der innige Wunsch in ihm sich in einem Schwulenbordell zu bewerben. Möglicherweise würde es ihn irgendwo neuen Rückhalt geben, wenn Männer die seinen Rücken umklammerten ihn von hinten so richtig durchpflügen konnten.
Die nächsten Tage auf Fusel verzichtend, könnte er genug Geld ansparen um sich soweit menschlich zu kleiden, dass es für ein Vorsprechen im Puff genügen würde…